Unsere Wurzeln

Teil der Hauptausstellung

Hier lernst du das alte Schweden durch Erzählungen, historische Gegenstände und interaktive Angebote kennen. Wir schildern den Erfindungsreichtum der Menschen in der von kargen, steinigen Böden geprägten Provinz Småland und zeigen, wie der wachsende Wohlstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts neue Ideen zu einem besseren Leben zu Hause entstehen ließ.

In Unsere Wurzeln wird deutlich, wie IKEA aus einem Mix aus Sparsamkeit und Kreativität, schwedischem Modernismus und Unternehmergeist erwachsen ist. Wir erzählen darüber, wie es war, früher in Småland und Schweden zu leben und wie die Landschaft die Menschen gefordert und geprägt hat. Über die Mühen, den Hunger und die Not zumindest einigermaßen auf Abstand zu halten.

Die Menschen in Småland gelten als sparsam und erfinderisch. Vielleicht haben sie es deshalb immer wieder auch durch schwere Zeiten geschafft. Wenn das Einkommen fehlte, um sich Dinge zu kaufen, musste man die Dinge eben selber machen. Und stand dabei die Funktion zunächst im Vordergrund – ein Stuhl, um darauf zu sitzen, ein Tisch, um daran zu essen –, so gab es doch auch oft den Willen, etwas Schönes zu schaffen.

Die Unternehmer des Zuhauses

In der Ausstellung lernst du die Unternehmer des Zuhauses kennen. Jene Menschen, die jede freie Minute dazu nutzten, um Dinge herzustellen, die sie auf einem Markt oder an einen fahrenden Händler verkaufen konnten – wie Mausefallen oder Schneebesen. Alle Familienmitglieder halfen nach ihren Möglichkeiten mit. Es kam darauf an, pfiffig und stur zu sein – und überall die Möglichkeiten zu erkennen. Wenn es auf diese Weise nicht geht, dann geht es vielleicht auf jene oder auf eine dritte Weise? Und wenn ich es alleine nicht machen kann, schaffe ich es vielleicht mit anderen zusammen?

Das moderne Schweden entsteht

Die Ausstellung zeigt weiter, wie die Menschen begannen, vom Land in die Städte zu ziehen. Auch dort lebten sie meist noch beengt, in feuchten und dunklen Wohnungen ohne Abfluss und fließend Wasser. Doch ab dem Anfang des 19. Jahrhunderts nahm das moderne Schweden allmählich Gestalt an. Ein sauberes, gut gestaltetes und modernes Zuhause wurde nun als demokratisches Recht angesehen. Niemand sollte mehr in der Küche schlafen müssen. Der Modernismus und das so genannte „Volksheim“ hielten in Schweden Einzug, verbunden mit fortschrittlichen Gedanken zu Kinderrechten, Gleichstellung der Geschlechter und Gleichberechtigung.

In den von Massenproduktion geprägten Wohnungen der 1950er Jahre gehörten Dinge plötzlich zu Alltag, die sich die meisten Menschen bis dahin kaum erträumt hätten. Sie konnten sich z. B. auf ihrer eigenen Toilette einschließen, und aus dem Wasserhahn kam warmes Wasser. In der Ausstellung kannst du dich selbst an die Arbeitsfläche einer nach den Standardmaßen des staatlichen „Forschungsinstitut für das Heim“ möglichst rationell und effektiv gestalteten Küche stellen.

Mit dem Wohlstand wuchs auch der Bedarf an praktischen, modernen Möbeln. Für Ingvar Kamprad und seine Neugründung IKEA war der Zeitpunkt mit anderen Worten ideal.