Das Leben zu Hause
1970er

Vor einer blauen, gemusterten Wand strickt eine Frau auf einem weißen 2er-Sofa mit hoher Lehne. Daneben hohe Bücherregale.
Vor einer blauen, gemusterten Wand strickt eine Frau auf einem weißen 2er-Sofa mit hoher Lehne. Daneben hohe Bücherregale.
Bild aus dem IKEA Katalog 1972.

In den progressiven 1970ern wird das IKEA Sortiment zunehmend jugendlicher. Bunte Stoffe, markante Formen und praktische Lösungen für ein dynamisches Leben prägen die ersten Jahre dieses Jahrzehnts.

Die frühen 1970er werden von modernen Produkten aus Kunststoff und lackierten Spanplatten dominiert. Inspirationsquellen sind vor allem italienisches Design und die amerikanische Popkultur. Möbel aus Spanplatten, die individuell gestaltet werden können, Sofas mit praktischen abnehmbaren Bezügen, witzige Wandposter, Aufbewahrungsregale und Sitzkissen sind typische IKEA Produkte dieser Zeit.

Frau und Mann im Bett unter einer grünen Bettdecke mit weißem Muster. Auch das Schlafzimmer ist in Weiß und Grün gehalten.
TAJT Sitzmöbel mit Jeansbezug, zur Chaiselongue ausgeklappt. Verteilt in einem Raum mit gelbem Teppichboden.
Frau in niedrigem KRUMELUR Sessel. Stoffbezug auf einem Metallrahmen. Die Seitenansicht erinnert an ein asymmetrisches M.
Heller Raum mit Korkboden und Pünktchenmuster an den Wänden. Blau-weiß gestreifte Bettwäsche. Blaue Details und Textilien.
Jeansbezüge, Teppichböden und trendige Möbel prägen das entspannte Interieur der 1970er. Praktische, bügelfreie Bettwäsche erleichtert den Alltag, gern mit großflächigen, farbenfrohen Mustern im Stil der Zeit. Bilder aus IKEA Katalogen: 1. 1979 2. 1973 3. 1972 4. 1979.

In den 1970ern gilt IKEA bei vielen als ein ziemlich radikales Unternehmen, das immer am Puls der Zeit bleibt. Design und Innenarchitektur erhalten mehr Freiheiten. Ziel ist es, eine breite Auswahl an formschönen, funktionalen Einrichtungsgegenständen zu möglichst niedrigen Preisen anzubieten.

Großer Raum mit ausgebreiteten Sitzkissen mit großflächigem Muster und Modulmöbeln aus Spanplatte, Kollektion POKUS.
1970 erhielten die Studierenden an der Stockholmer Kunsthochschule Konstfack freie Hand beim Entwerfen einer Kollektion von Bodenkissen und flexiblen Modulmöbeln aus Spanplatte. Manche Elemente waren in kräftigen Farben lackiert, während die Kundinnen und Kunden andere Produkte selbst lackieren konnten. Diese verspielte Initiative bescherte IKEA eine ganze Menge neuer Ideen. Bild aus dem IKEA Katalog 1971.

Die Einrichtungshäuser warten mit fortschrittlichen Innovationen auf, wie einem Selbstbedienungslager, in dem die Kundinnen und Kunden flache Pakete auf ihre Einkaufswagen laden können, einem riesigen Bälleparadies für Kinder und einer eigenen Abteilung für Kindermöbel. Außerdem gibt es neue Abteilungen für Einrichtungsgegenstände und vor allem mehr Beispiele für komplett eingerichtete Räume, in denen die Kundinnen und Kunden eine bessere Vorstellung davon erhalten, wie ihre neuen Möbel in ihren eigenen vier Wänden wirken könnten. Jedes Zimmer ist nun vertreten, von der Küche und dem Schlafzimmer bis zur Garage und dem Kinderzimmer.

Raum mit Teppichboden und Details in Beige-Braun. Helle Holzmöbel inklusive verstellbarer Sessel, Modell KONTIKI.
Wohnzimmer. Mann und Frau sitzen sich an niedrigem Couchtisch gegenüber. Er im Sitzsack, sie auf einem schwarzen Sofa.
Küche mit Korkmusterboden. Braune Fronten, weißer Herd, Spülmaschine, karierte weiße Tapete, Esstisch und Stühle aus Holz.
Der ungezwungene und manchmal abenteuerliche Lebensstil der 1970er verlangt nach robusten, preiswerten Möbeln, die sich leicht bei einem Umzug mitnehmen und auf verschiedene Weise kombinieren lassen. Robuste Regale, Fotoleuchten und strapazierfähige, waschbare Stoffe ermöglichen ein kreatives Leben voller Veränderung und Bewegung. Neben leuchtenden Farben ist auch die Farbe Braun allgegenwärtig. Möbel aus astreicher Kiefer sind eine umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff. Bilder aus IKEA Katalogen: 1. 1974 2. 1971 3. 1973.

Im Zuge des allgemeinen Wohlstandswachstums wächst die Kritik an der Überflussgesellschaft. Die Ölkrise 1973 macht deutlich, wie wichtig ein stärkeres Umweltbewusstsein ist, während Kunststoff teurer wird. Bei IKEA werden die modernistischen Kunststoffmöbel der Pop-Ära nun durch rustikale Kiefer ersetzt. Ingvar Kamprads Entscheidung, dass IKEA künftig auch astreiche Kiefer für seine Möbel verwenden soll, ist da ein passender authentischer Aspekt der rustikalen Möbel, die an die Stelle der bisherigen glänzenden, modernistischen Produkte treten. Der Kiefernholz-Look passt auch zur neuen grünen Bewegung. Viele junge Leute ziehen aufs Land oder in gut geplante Wohnungen in den Vororten, wo es Platz für Gemeinschaftsräume und Kreativität gibt. „Do it yourself“ lautet das Motto der Stunde. Die Menschen scheuen sich nicht mehr, ein IVAR Regal von IKEA zusammenzubauen. Und alles ist kinderfreundlich.

Kinderzimmer. Zwei Kinder zeichnen an langem, gelbem Schreibtisch. Gelbe Sprossenwand an einer Wand mit Sandmann-Tapete.
Eine Frau sitzt am Wickeltisch mit einem Baby. Gelber Raum mit Kinderbett, Spielzeug und zwei spielenden Kindern.
Roter Drehstuhl an hellgrüner Kombination mit Kinderschreibtisch und Aufbewahrungsmöbeln. Blaue Wand, grauer Nadelfilzteppich.
Die Kinder- und Jugendzimmer der 1970er sind ein Feuerwerk aus Farben und Kreativität. Spielmöbel, Etagenbetten, offene Aufbewahrung, praktische Bettschubladen und andere neue Lösungen begünstigen ein kreatives Leben voller Spiel und Spaß – und auf der zusätzlichen Matratze ist immer Platz für einen Übernachtungsgast. Die auffälligen, bunten Textilien schmücken oft verspielte Muster. Bilder aus IKEA Katalogen: 1. 1974 2. 1973 3. 1971.

Verbunden