Hagberg + Hagberg

31. Mai 2021–28. August 2022

Jetzt können Sie die Ausstellung digital auf ansehen IKEA Museum Digital.

Ausgezeichnete Form, intelligente Funktion und nachhaltige Qualität zu fairen Preisen. Nur Wenigen gelingt diese Gleichung so gut wie Knut Hagberg und Marianne Hagberg. Zusammen haben sie mehr als 2.100 Produkte für IKEA gestaltet. Damit gehören sie sicherlich zu den am stärksten vertretenen Formgeber*innen in der Geschichte des schwedischen Designs. Denn wer hat noch nie mit einer BOLMEN die Toilette gereinigt, einen FÖRSIKTIG(PATRULL) im Badezimmer gehabt, sich mit einem DOKUMENT organisiert oder auf Reisen einen UPPTÄCKA hinter sich hergezogen? Jetzt zeigen wir all diese Kultprodukte, die Zeichnungen dahinter und jede Menge einzigartiger Objekte hier im IKEA Museum in Älmhult.

Neue Perspektiven eines Demokratischen Designs? Hör dir an, was Knut Hagberg und Marianne Hagberg selbst darüber sagen, wie es ist, eine ganze Designkarriere an ein und demselben Arbeitsplatz, IKEA, zu verbringen.

Knut Hagberg. Marianne Hagberg.

Den meisten Menschen sind diese beiden Designer*innen, die zu den am stärksten vertretenen in ganz Schweden, wenn nicht gar der Welt gehören, noch recht unbekannt. Das Design-Geschwisterpaar Knut Hagberg und Marianne Hagberg macht einen Teil der Seele und des Designprofils von IKEA aus. Jetzt beenden sie ihre 41 Jahre andauernde, erfolgreiche Karriere bei IKEA. In diesen 41 Jahren haben sie zahllose Produkte gestaltet, die von den Vielen geliebt und von der Kritik gelobt wurden. Dies ehrt das IKEA Museum mit der Retrospektive Hagberg + Hagberg.

Ein schwarz und weiß gekleidetes älteres Paar, Knut und Marianne Hagberg, trägt gemeinsam einen einfachen Holztisch.

Gemeinsam – ein Schlüsselbegriff

In den vielen Jahren ihrer Tätigkeit bei IKEA haben Knut und Marianne Hagberg Geschäftsführer, Designchefs und Trends kommen und gehen sehen. Worin bestand der Kern ihrer Partnerschaft? In der Gemeinschaft und in der Ehrlichkeit. All ihre Produkte sind das Ergebnis von Teamarbeit. Knut und Marianne zusammen mit der Modellwerkstatt, Knut und Marianne mit anderen IKEA Mitarbeiter*innen, Knut und Marianne zusammen mit Lieferant*innen. Viele ihrer Ideen sind direkt in den Fabriken entstanden, wo sie sich vergewissern konnten, was wirklich machbar ist. Die Diskussionen in der Fabrikhalle waren immer inspirierend, und sie blieben stets dran und behielten jedes Produkt im Auge, von den ersten Zeichnungen, über die Lieferant*innen bis in die Einrichtungshäuser. Untereinander waren die Geschwister immer schon geradezu brutal ehrlich: „Wir wurden geboren, um gegen den Strom zu schwimmen. Stur wie die Maulesel. Wir lieben es, stundenlang über Details und technisches Design zu argumentieren. Wir kämpfen und lachen zusammen und haben die besten Jobs der Welt gehabt!“, fassen Knut und Marianne ihre Arbeit zusammen.

Nahaufnahme von einem Mann und einer Frau mit ergrautem Haar und dunkler Kleidung, Knut und Marianne Hagberg, an einem Zeichentisch arbeitend.

Von Hand gezeichnet

Die Forschung hat gezeigt, dass wir effektiver aufnehmen können, was wir von Hand geschrieben haben, statt den Computer zu nutzen. Dasselbe dürfte auch für Skizzen gelten. Jedenfalls haben Knut Hagberg und Marianne Hagberg über all die Jahre bei IKEA genau das getan: von Hand skizziert und gezeichnet. Alle ihre Produkte nahmen ihren Ursprung am Zeichentisch, und sie haben so eng zusammengearbeitet, dass sie manchmal nicht mehr genau wussten, von wem eine Zeichnung eigentlich stammte. Knut Hagberg: „Nichts kann die Verbindung Auge-Gedanke-Papier ersetzen. Wir machen unsere Skizzen immer im Maßstab 1: 1, und wenn wir fertig sind, gehen wir in die Modellwerkstatt, um den ersten Prototypen zu erstellen – gemeinsam.“ Das schönste Gefühl war es für sie immer, ein neues weißes Blatt Papier auf den Zeichentisch zu legen und alle Möglichkeiten vor sich zu haben. In der Ausstellung zeigen wir viele ihrer schönen, von Hand gefertigten Skizzen.

Knut Hagberg och Marianne Hagberg, Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.
Knut Hagberg och Marianne Hagberg, Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.

Produkte für die vielen Menschen

Knut und Marianne Hagberg war es immer schon lieber, dass sich ihre Produkte in Hunderttausenderauflagen verkaufen als in wenigen exklusiven. „In all den Jahren, die wir bei IKEA gearbeitet haben, waren der Alltag und die Familie für uns immer wichtige Inspirationsquellen. Wir haben alle möglichen Dinge entdeckt, indem wir darauf geschaut haben, wie die Menschen in ihrem Alltag leben. Es macht einfach Spaß, etwas Attraktives und Schönes und Preiswertes aus den kleinen Produkten des Alltags zu machen!” stellen sie fest.

Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.
Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.

Demokratisches Design

Nur wenige Formgeber*innen haben so viel zu dem für IKEA zentralen Begriff des Demokratischen Designs beigetragen. Die Vision von IKEA besteht darin, „den Alltag für die vielen Menschen besser zu machen“, und die Methode dahinter lässt sich auf den Nenner „demokratisches Design“ bringen. Für IKEA hat Demokratisches Design fünf Dimensionen: Form, Funktion, Qualität, Nachhaltigkeit und niedrige Preise. Diese Dimensionen sind integrale Bestandteile der Design-DNA der Hagbergs. Grenzen waren für sie einfach Herausforderungen. Wie viel gute Form, Funktion und nachhaltige Qualität lassen sich zu einem niedrigen Preis realisieren? Eine Herausforderung, die ihnen immer ein Ansporn war.

BJÖRKSNÄS, 2019.
BJÖRKSNÄS, 2019.
PUZZEL, 1987.
PUZZEL, 1987.
Schwarze Vitrine, Rattanstuhl und andere Objekte auf einem niedrigen Podest vor einem weißen Infotext auf beigefarbener Wand.
Bei mehr als 2100 gestalteten Produkten ist es schwierig, seine Favoriten auszuwählen, aber der Rattanstuhl TALUS gehört sicherlich zu diesem erlesenen Kreis.
Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.
Hagberg + Hagberg, IKEA Museum.